Warum gibt es unterschiedliche Preise einer Schönheitsoperation?

Individuelle Faktoren & unterschiedliche Preise einer Operation – welche Faktoren beeinflussen die Kosten und warum gibt es unterschiedliche Preisangaben? Auf was sollten Sie bei Preisangaben im Internet achten?

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Jeder Mensch ist einzigartig

Bei einer Ästhetisch Plastischen Operation setzt sich der Preis immer aus der Ausgangssituation und der gewünschten Veränderung zusammen. Da jeder Mensch eine andere Ausgangssituation besitzt, ist jede Behandlung bzw. jede Operation individuell.

Ihre Voraussetzungen beeinflussen den Aufwand

Wir sollen Ihnen einen kurzen Überblick geben, warum genaue Kosten immer erst nach einer Untersuchung genannt werden können. Zudem sollten Sie beim Betrachten unterschiedliche Angebote immer im Detail prüfen, ob alle Kosten entsprechend angegeben sind.

Folgende Faktoren beeinflussen die Kosten einer Operation

  • Kosten für Voruntersuchung, Operationsaufklärung und Beratung (je nach Eingriff, Umfang und Aufwand meist zwischen ⌀ EUR 20,- und EUR 75,-)
  • Behandlungsumfang (z. B. Zeitfaufwand (hiervon sind z. B. die OP-Kosten und Personalkosten abhängig)
  • event. Laborkosten
  • Anästhesie / Narkosekosten
  • Materialkosten (z. B. Abdeckmaterial, Kanülen, Silikonimplantate, Kompressionsmieder, Unterspritzungsmaterial, Stuttgarter Gürtel, etc.)
  • Personalkosten für Arzt, Pflegepersonal, Op-Schwester, etc. (gutes und qualifiziertes Personal ist kostenintensiv)
  • Raumkosten / OP-Saal (abhängig von der Operationszeit und dem Sicherheitsstandard)
  • Kosten eines eventuell benötigten stationären Aufenthaltes (z. B. Nachtschwester, Übernachtung, Verpflegung, etc.)
  • Visite und Nachkontrollen
  • eventuelle Vorerkrankungen
  • eventuelle Vorbehandlungen
  • Behandlungsmethode
  • Sicherheit + Hygiene im Operationsbereich
  • Regionale Unterschiede
  • eventuell anfallende Mehrwertsteuer
  • Ihre persönlichen Reisekosten (auch für Nachschautermine, etc.)

Grundsätzlich muss bei der Betrachtung der Kosten zwischen medizinisch notwendigen und medizinisch nicht notwendigen Behandlungen differenziert werden. Medizinische notwendigen Eigriffe sind mehrwertsteuerfrei. Bei medizinisch nicht notwendigen Eingriffen muss die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % von der Klinik bzw. vom Facharzt an das Finanzamt abgeführt werden (siehe Mehrwertsteuerpflicht). Daher sind die Gesamtkosten für medizinisch nicht notwendige Eingriffe immer höher als für medizinisch notwendige Behandlungen.

Wissenswertes über die Angaben von Kosten und Preise im Internet

Grundsätzlich müssen alle Tätigkeiten eines Arztes abgerechnet werden (Gesetzliche Vorschriften: Heilmittelwerbegesetz und § 12 der Berufsordnung für Ärzte). Dies betrifft zum Beispiel die Untersuchung, Beratung, Labor, Nachkontrolle, Behandlung, etc.

Die Grundlage für die Berechnung der jeweiligen Kosten einer Tätigkeit eines Arztes (z. B. Beratung, Behandlung, Nachsorge, etc.) ist die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Oft wird dies durch Patienten nicht wahrgenommen, da bei medizinisch notwendigen Behandlungen der Arzt / Praxis / Klinik direkt mit der Krankenkasse abrechnet. Meist legen Patienten nur ihre Versichertenkarte vor. In allen anderen Fällen werden die Kosten direkt mit dem Patienten abgerechnet.

Im Internet finden Sie viele unterschiedliche Angaben von Kosten und Preise. Es ist ja auch ein wichtiges Thema. Allerdings sollten Sie hier aufpassen! Nicht alle Oberflächen oder Anbieter arbeiten hier seriös. Grundsätzlich sind die entstehenden Kosten immer abhängig vom entstehenden Aufwand. Da jeder Mensch eine unterschiedliche Ausgangssituation und einen individuellen Veränderungswunsch hat, können ohne einer Untersuchung keine fixen bzw. genauen Kosten genannt werden.

Achten Sie bei Preisangaben grundsätzlich auf folgende Punkte

  • Medizinisch notwendige Leistungen sind in Deutschland mehrwerststeuerfrei – sind Operationen oder Behandlungen nicht medizinisch notwendig, so fällt Mehrwertsteuer an.
  • Einige Oberflächen werben mit Preisersparnissen durch die Vermittlung von „Restplätzen“. Die meisten guten und erfahrenen Fachärzte haben Wartezeiten auf einen Termin und eine Warteliste von Patienten, welche auf Terminausfälle hoffen. In der Regel werden aus vorläufigen Reservierungen der Operationstermine erst verbindliche Termine, wenn das vereinbarte Honorar bzw. die entsprechende Anzahlung vom Patienten geleistet wurde bzw. die Finanzierungszusage erfolgt ist. Wie entstehen dann diese „Restplätze“? Und warum sollte dann ein Facharzt diese dann über fremde Oberflächen vermarkten, wenn er diese durch seine eigenen Patienten auffüllen kann?
  • Am 29. Juli 2015 hat die Bundesregierung das Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen beschlossen, welches 2016 eingeführt wurde. Dieses Gesetz untersagt finanzielle Anreize für Anbieter im Gesundheitswesen. Dies hatte zur Folge, dass z. B. Rabatte bei Großeinkäufen oder größeren Bestellungen nicht mehr erlaubt sind (es gab z. B. vor der Einführung des Gesetzes bei vielen Herstellen z. B. einen Naturalrabatt, wenn ein Arzt statt 5 Faltenunterspritzungsprodukte oder Silikonimplantate 10 oder 15 bestellte). Seit der Einführung des Gesetzes dürfen die Hersteller hier keine Rabatte mehr geben.
  • bei jedem Menschen ist der Behandlungsablauf und der Behandlungsaufwand individuell. Ohne einer Untersuchung kann der genaue Aufwand der Behandlung nicht definiert werden. Daher können auch keine fixen Preise genannt werden.
  • Grundsätzlich orientieren sich die Kosten einer Behandlung immer an der Gebührenordnung für Ärzte – wenn Sie „extrem“ billige Angebote finden, dann sollten Sie vorsichtig sein
  • Berücksichtigen Sie auch eventuelle Nachbehandlungen und Reisekosten bei Komplikationen

Empfohlene Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Alle unsere Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie müssen unser Mindestanforderungsprofil erfüllen.

Alternativ kann sich auch ein Blick in die Mitgliederverzeichnisse der Fachverbände lohnen (zu den Fachverbänden):