Hi, da der User "Männerbrust" sich hierzu nicht mehr gemeldet hat, teile ich einfach mal meine Erfahrungen. Vielleicht kurz zu meiner Person. Mir erging es wie so vielen anderen Männern eben genau so. Man wird von den Ärzten nicht ernst genommen, man wird in der Jugend gehänselt gemobbt und ähnliches. Das einem das Prägt werde ich Dir nicht erzählen müssen. Bei mir war es auch so, dass ich tatsächlich physische Einschränkungen erfahren habe. Ich bin Allergiker und so ist meine Haut ohnehin sehr empfindlich. Wenn nun T-Shirts, Polohemden etc. auf der Brust reiben dann gab es bei mir nicht selten Entzündungen und ähnliches, ganz zu schweigen davon, dass natürlich nur ausgewählte Stoffe und kaschierende Kleidungsstücke getragen wurden. Schwimmen etc... gab es für mich seit der Jugend nicht mehr. Ich bin heute 38Jahre "jung". Und meine Gynäkomastie-OP ist nun 10 Tage her. Demnach so sehr viel Erfahrungen in Bezug auf "das Danach" kann ich noch nicht geben. Aber bei Bedarf teile ich das gerne weiter. Ich habe vor ca. 2,5 Jahren begonnen sämtliche Ärzte aufzusuchen um mich in dieser Angelegenheit behandeln zulassen. Natürlich mit den Blick und der Hoffnung, dass die Kasse das zahlen oder bezuschussen würde. Vom Hausarzt zum Chirurgen, zum Plastischen Chirurgen, zum Urologen, Endokrinologen, Frauenarzt, Radiologen und natürlich der stetigen Kommunikation und Antragsstellung mit der Krankenkasse und der jeweils negativen Rückmeldung des Medizinischen Dienstes werde ich nun auch nicht weiteres Schildern. Das wäre sehr viel Stoff.
Nach 3 Absagen der Krankenkasse mit Begründung durch den MD und auf Grundlage einer Aussage eines einzelnen Arztes (Er würde keine Gynäkomastie sehen/erkennen / gegenübergestellt seien da alle anderen Ärzte die diese bereits Diagnostizierten) entschloss ich mich nicht mehr Zeit zu vergeuden und tatsächlich einen Plastischen Chirurgen aufzusuchen der das ganze privatfinanziert umsetzt. Ich habe das ambulant machen lassen und es bis jetzt nicht bereut. Es kam zunächst zu zwei Terminen (1X Beratung, 1 X Konkretere Planung mit OP-Terminsetzung) Naja und dem folgte dann die ambulante OP unter Vollnarkose. Bei mir wurde die Vollnarkose gewählt, weil ich eine Überempfindlichkeit gegen Adrenalinhaltige Medikamente habe (z.B. in lokaler Betäubung enthalten / Zahnarztspritzen etc.). Ich hatte auch ziemliche Ängste vor der Narkose. Im Grunde hatte ich mehr Angst vor der Narkose, als vor der OP selbst. Rückblickend betrachtet, war das Quatsch. Es war im Prinzip, wie man es sich wünscht. Ich lief in den OP, bekam über den Zugang ein Mittel verabreicht und dann waren die Lichter aus. Das nächste war auch schon das Aufwachen im Bettchen. Ich wühlte mich gleich recht wach. Nach dem Aufwachen hatte ich ein wenig Brennen auf der Brust... vergleichbar mit einem Sonnenbrand. Dagegen gab es vom noch anwesenden Anästhesisten gleich etwas Schmerzmittel und dann konnte ich auch schon nach ca. 4 Std. mit Begleitung nachhause.
Die ersten Stunden / Tage sind sehr ungewohnt. Man muss sich erst mal an den Mieder gewöhnen hat hie rund da mal ein Pieksen und oder Brennen. Auch kann bzw. soll man die Arme nicht höher wie ca. 60° oder etwas später auch 90° anwinkeln, was etwas in der Bewegung einschränkt. Man sollte sich also zuvor vielleicht auch Gedanken darum machen. Z.B. Tassen/Gläser/Teller etc. in Griffreichweite für nach der OP lagern, falls man niemanden hat der einen stetig umsorgen kann.
An den Mieder gewöhnt man sich recht schnell, und so ist es eher unangenehm/ungewohnt, wenn man diesen zum Waschen tatsächlich mal für kurze Zeit nicht trägt. Ich empfehle jedem gleich zwei Mieder zu beschaffen. Am besten gleich durch den Arzt. Mein zweiter Mieder(selbst bestellt) ist leider immer noch nicht eingetroffen, was das Handling immer etwas unkomfortabel gestaltet.
Vielleicht noch kurz dazu, was genau bei mir gemacht wurde... Ich hatte eine echte Gynäkomastie und demnach wurde bei mir auf beiden Seiten das Brustdrüsengewebe entfernt und sogleich eine Liposuktion durchgeführt. Auch der Warzenvorhof wurde in diesen Zusammenhang verkleinert. Gestrafft wurde erst einmal nichts, hier haben wir die Hoffnung, dass die Haut das mit macht und keine Straffung notwendig ist. Das wird man erst in einigen Monaten sehen und ggf. dann noch einmal korrigieren. Es hätte sicher auch die Möglichkeit gegeben dies gleich zu machen, jedoch wäre hierfür jeweils eine Narbe entstanden, die so vielleicht nicht notwendig wird.
Ich habe mir übrigens 2 Tage Urlaub genommen. An einem Donnerstag war die OP und so hatte ich 4 Tage zur Erholung. Am 5. Tag bin ich wieder arbeiten gegangen. Wenn man die Möglichkeit hat, dann würde ich empfehlen vielleicht noch 2 Tage dran zuhängen... Aber grundsätzlich war es bei mir möglich wieder arbeiten zugehen.
Soviel also aus dem Gedächtnisprotokoll Falls Ihr Fragen habt, beantworte ich diese gerne.
Viele Grüße, Ben.