hallo alle zusammen
jetzt, nach zwei wochen, darf ich endlich wieder sitzen (wenn auch immer noch etwas bekloppt und sehr weit nach vorne gerutscht) und kann so auch wieder was in´s forum schreiben
hier also mein bericht zu meiner lang ersehnten, aber auch gefürchteten bauch OP vom 13. märz 2006:
also alles war eigentlich halb so schlimm
am abend vor der op, dem sonntag, hatte ich noch mal das grosse nervenflattern. die telefongespräche mit emmelie und tina haben zwar geholfen, aber spät abends hab ich dann doch die panik bekommen und hatte das große flennen. ich frage mich eben viel zu oft ob ich nicht doch etwas falsches entschieden habe... na ja, der gute alte terminator im fernsehen hat mich dann mit viel bumm bumm abgelengt und als mein freund dann da war ging´s mir dann so gut das ich auch relativ gut geschlafen habe.
an "DEM" morgen dann ging´s mir auch relativ gut. ich sollte um 07:30 uhr in der klinik sein, deswegen bin ich schon um 5:50 uhr aufgestanden, ich wollte nicht riskieren das wir in einen stau kommen. frühstücken durfte ich ja nichts, trinken auch nicht, also bin ich in aller ruhe noch mal meine tasche durchgegangen und habe überlegt was noch alles fehlen könnte. mein freund hat sich noch was beim bäcker geholt und los gin´s
die ganze autofahrt über war ich super ruhig... das hätte ich nicht von mir gedacht! bei der fahrt zur lipo war ich sehr ängstlich, diesmal gar nicht so. letztendlich bin ich viel zu früh in der klinik gewesen... schon um 7 uhr, also eine ganze halbe stunde zu früh... na ja, besser als zu spät
ich habe mich dann in das wartezimmer gesetzt und fleißig mit emmelie sms geschrieben, die extra aufgestanden war um mich seelisch und moralisch aufzubauen *strahl* (hier noch einmal HERZLICHEN DANK!). und dann, pünktlich um halb acht, stand dann mein doc im wartezimmer (ich war die einzige dort, was ich in dem moment ganz gut fand). er hat mich mit in ein behandlungszimmer genommen und mich erst mal angemalt - dabei gabs netten smaltalk, auch über die op natürlich, und ich war überrascht wie tief die narbe tatsächlich liegt. er hat auch alles ganz genau mit dem maßband ausgemessen, damit beide narbenenden gleich lang sind und es nicht unsymetrisch aussieht. er hat mir noch mal alles genau erklärt und zum schluß (eigentlich vor dem anmalen... sorry, alles so durcheinander...) fotos gemacht.
dann hab ich noch schnell ohrringe und piercings rausgenommen (vom bauchnabelpiercing habe ich mich endgültig verabschiedet) und runter gings in den OP.
oh ja, da lagen sie dann, die sexy thrombose strümpfe, ein op slip und das sexy hemdchen. diese strümpfe gehen ganz schön schwer an... holla! na ja, hat alles geklappt dann bin ich mal in de OP reingetapst wo ich auch schon vom anesthesisten und den op schwestern erwartet wurde. ich hab mich brav auf den tisch gelegt und es ging los...
meine arme wurden aus dem op kittel geholt, aber er lag noch immer über mir, was ich persönlich ziemlich angenehm fand - dann hat der anesthesist versucht mir eine braunüle zu legen. da ich super dünne venen habe ist ihm das nicht so schnell gelungen. am ende hatte ich eine am linken handgelenk, seitlich, die ziemlich unangenehm war die zwei tage danach. er hat sich lieb mit mir unterhalten was mich sehr beruhigt hat - bis meine arme dann links und rechts vom tisch festgeschnallt wurden. also das hört sich jetzt krass an, man wird mit so manschetten befestigt... das ist schon ein sehr hilfloses gefühl, wie ich finde. man liegt da, die arme festgebunden und weit von einem gestreckt... das finde ich sehr schutzlos. na ja, da hat sich halt der schisser wieder gemeldet. und da gings mir auch nicht gut, ich hatte angst.
plötzlich hats im linken arm ziemlich gebrannt, ich hab dann auch gefragt was es ist, und der anesthesist meinte nur, das es schon eine vorbereitung auf die narkose ist. ich hab mir nur gedacht "auch okay, bist ja eh gleich weg".
und dann kam der spruch den wohl jeder anesthesit stellt "wo darf ich sie in ihrem traum hinschicken?" "nach hause, mit einem super flachen bauch", habe ich geantwortet. da hat er gelacht "das erledigt schon der doktor, dafür lege ich meine hand in´s feuer. ich glaube ein schöner sandstrand wäre nicht schlecht" - ich habe gelacht, den kopf nach oben gedreht, und war weg. das ist jedenfalls das letzte an was ich mich erinnern kann. es war weder beängisgend, noch habe ich keine luft bekommen oder sonstiges, es war einfach dunkel und ich war weg. sehr angenehm, wirklich!!!!
was ich super fand war, das all die sachen, die vielleicht entwas unangenehm sind, erst gemacht wurden als ich schon geschlafen habe. z.B. das desinfizieren vom schambereich oder auch, das ich dann ganz nackt dalag. denn natürlich haben sie mir den kittel ausgezogen. und ich war auch überall desinfiziert, ich habs nach der op ja an dem roten zeugs überall an mir gesehen. das fand ich wirklich klasse!!!! (bei der lipo z.B. durfte ich den slip auch anbehalten, die ganze zeit über, was ich auch sehr gut fand)
ja, von der op selbst weiß ich glücklicherweise ja nichts
aber das aufwachen war schön, nicht unangenehm oder so. das erste was ich gesehen habe war die op lampe - ich bin nämlich im op aufgewacht, und mir war super angenehm warm. ich war zugedeckt mit decken, und ein heizlüfter war unter meiner decke. schlecht wurde mir auch nicht. neben mir habe ich eine verschwommene gestalt sitzen sehen, die auf mich aufgepasst hat. das erste, was ich gefragt habe, war, wieviel uhr denn ist es war 12:20 uhr, ich war also lange weg. kurz darauf wurde ich dann auch hoch in mein zimmer gebracht. man hat mir die abdominalbinde angelegt, einen bademantel angezogen (ich hatte den op kittel aber wieder an) und dann bin ich zusammen mit zwei schwestern auf mein zimmer gegangen (meinem pc ist bewegung sehr wichtig, wegen thormbosegefahr, aber er schimpft auch, wenn man sich zuviel bewegt...). das ging auch ohne probleme. ich wurde in mein bett gelegt und war überrascht das ich fast keine schmerzen hatte. es war etwas unangenehm, aber richtige schmerzen waren es nicht.
als ich dann so im bett lag bin ich auch schnell wieder eingeschlummert - aber nur kurz, denn dann kam mein arzt und hat mir gesagt das alles ohne probleme gelaufen sei und das die bauchmuskeln nicht gestrafft werden mussten. und schon bin ich wieder eingeschlummert
eine stunde später war dann mein freund da und hat bei mir gesessen. ich muss zugeben das ich nach der narkose ziemlich gaga im hirn war. man denkt irgendwie gaaaaanz laaaangsaaaam alles läuft irgendwie in zeitlupe ist aber nicht unangenehm. und man schläft viel.
ja, bis dahin war alles super. nur am frühen abend, so um 18 uhr, wurde mir dann schlecht. ich hab dann noch die arme alex am telefon abgewürgt, die mich angerufen hatte (von ihr habe ich auch einen super lieben talisman geschenkt bekommen, der passt heute immer noch auf mich auf), und hab versucht nicht zu brechen. es kam dann auch eine schwester und hat nach mir gesehen. es lag daran, das ich seit früh morgens nichts gegessen hatte. also hab ich erst mal eine banane gefuttert - dann gings mir gut - dachte ich. als dann das richtige abendessen kam ging´s los. als ich aufgestanden bin (natürlich immer mit hilfe), ist mein kreislauf zusammen gebrochen. der geruch vom essen war schrecklich, ich hatte echt angst der schwester gleich vor die füße zu brechen, außerdem hatte ich große angst vor den schmerzen, wenn ich mich übergeben muss. ich hatte kalte schweißausbrüche und war froh, als ich, ohne was gegessen zu haben, wieder im bett lag. das ergbenis war ein tropf an meinem arm das war auch die richtige entscheidung. danach, und nach etwas brot gings mir richtig gut - ich musste bloß ständig auf die toilette - alleine darf man das ja nicht, was ich ziemlich lästig fand. aber auch das hat geklappt. geschlafen habe ich nicht so gut, ich bin oft aufgewacht, aber das ist normal in so einer fremden umgebung. die nachtschwester war aber klasse und sehr lieb
zum frühstück durfte ich dann schon alleine aufstehen, was auch ganz gut geklappt hat (immer über die seite rausrollen ;)). zu besuch kam aber keiner mehr... :(.... mein freund hatte wichtige prüfungen an der uni und musste lernen, da ging das nicht. und meien eltern hat die op ja ohnehin nicht interessiert. zur 1. nachuntersuchung bin ich dann wieder in ein behandlungszimmer und habe das erste mal meinen bauch gesehen... der arzt hat mir dann auch einen spiegel gegeben, damit ich richtig gucken konnte.... mir ist fast die luft weggeblieben. das ergebnis ist der absolute hammer... ich war so begeistert!!!! als ich dann gesehen habe wo die drainagen rauskommen war ich dagegen weniger begeistert die teile kommen aus dem schamhügel!!! man sieht aus wie irgend ein cyborg... ich fands eklig. vor allem haben mir diese blöden drainagen weh getan (ich hatte drei). die pieken ganz schön und sind unangenehm.
insgesamt bin ich zwei nächte in der klinik geblieben, erst wollte mich der doc heim schicken, ich war ihm dann aber wohl doch etwas zu aktiv und er wollte mich etwas unter kontrolle behalten ;). am zweiten tag kamen dann auch schon die ersten zwei drainagen raus - was ich persönlich extrem unangenehm fand. es hat mir bis ganz tief in den bauch gezogen, ich will das nicht noch mal haben müssen! aber ich war froh als sie raus waren!!!
mit einer drainage die noch übrig war bin ich dann nach hause gefahren (wurde abgeholt) und habe fast nur im bett gelegen. länger als 10 minuten durfte ich nicht auf den beinen sein. das schlimmste war dann für mich immer nur auf dem rücken zu liegen... ich hatte solche rückenschmerzen das ich kaum schlafen konnte nachts. ich durfte erst nach einer woche wieder seitlich schlafen. außerdem nervt es sehr, nicht richtig sitzen zu dürfen aber was tut man nicht alles
am nächsten tag kam dann die letzte drainage raus, worüber ich sehr froh war!!! die hat dann auch nicht mehr so weh getan wie die ersten beiden.
ja, und heute ist das ganze schon zwei wochen her, kaum zu glauben.
mir geht es sehr gut, natürlich zwackts noch ein bisschen, aber dafür was für eine große op dieser eingriff ist, gehts einem super. ich darf schon länger spazieren gehen, was ich toll finde, und seit ich auf der seite schlafen darf gehts mir viel besser. hätte ich gewusst wie es ist, hätte ich die op schon früher gemacht!!!!!
im moment ist der nabel etwas rot, die fäden sind dort aber schon gezogen. ich habe noch eine winzige senkrechte narbe, da meine haut nicht ganz gereicht hat um das alte nabelloch noch mit "abzuschneiden", dort sind die fäden auch schon gezogen.
die große narbe wurde mit selbstauflösenden fäden genäht, da muss nix gezogen werden - aber das hatte beim nabel und der senkrechtnaht nicht weh getan. ist ja noch alles taub. anscheinend hat mein doc auch mit einer sehr aufwendigen methode die große naht genäht - er hat ca. 45 minuten dafür gebraucht, und die narbe ist dünner als jeder dehnungsstreifen an meinem körper :)!!! ich bin echt begeistert!!! das gefühl im bauch kommt auch immer mehr und mehr zurück. taube stellen habe ich nur noch rund um den nabel.
vor ein paar tagen hatte ich dann etwas angst... die linke seite vom bauch war mehr geschwollen als die rechte, ich dachte schon es hätte sich wundwasser gesammelt. am nächsten tag war ich gleich beim doc. kein wundwasser! es war einfach nur geschwollen. er ist auch überrascht wie wenig mein bauch geschwollen ist - ich denke das liegt echt am arnica D6, das ich nehme!!!! ich kanns nur empfehlen!
ja.... das war er bis jetzt, mein bericht! ist vielleicht etwas arg lang geworden.... sorry!!!
alles in allem: eine OP die sich sehr lohnt und halb so schlimm ist (was die schmerzen angeht), als man sich vorstellt!!!!
wenn irgendjemand fragen hat kann er sich gerne melden, ich bin froh wenn ich jemandem helfen kann der das alles noch vor sich hat!
viele liebe grüße an alle, besonders an die, die mir so viele liebe wünsche für die op geschrieben haben und die, die immer für mich da waren (besonders alex, emmelie und die liebe tina :)!).
danke diesem forum, ihr seid alle klasse!!!!!!!
viele grüße
kohaku